Mittwoch, 11. September 2019

Bei den Komodo-Drachen: Meet the Saurians

Gestern machten wir unseren Ausflug zu den Komodo-Waranen. Wie berichtet hatten wir die Tour gleich nach der Landung bei dem Fahrer gebucht, der uns ins Hotel brachte, und zwar vom Anbieter East Cruise Komodo. Der Tagesausflug umfasste neben der Insel Komodo noch 5 weitere Stopps, darüber habe ich in einem separaten Beitrag berichtet.


Wir hatten uns gegen eine private Tour entschieden, da uns die Preise zu abgehoben waren (zwischen 4 Mio. IDR bis 8 Mio. IDR). Die shared tour kostete immer noch 1.350.000 IDR pP, hinzu kamen noch zusätzliche 310.000 IDR. Davon sind 250.000 IDR die Parkgebühr und 60.000 IDR für die weiteren Inseln oder die Ranger Fee? Das wurde uns nicht wirklich klar. Diese 310.000 IDR muss man in bar bezahlen, die Tour selber kann man auch mit Kreditkarte zahlen. Barzahlung ist auf Flores kein Problem mehr, es gibt mittlerweile zumindest in Labuan Bajo jede Menge Geldautomaten, sodass man Geld abheben kann.

Jetzt zu unserer Tour: Abgeholt wurden wir um 05:15 Uhr am Hotel und die Tour startete dann um 06:00 Uhr vom Bootssteg eines anderen Hotels in Labuan Bajo, dem Laprima Hotel (ein ziemlich hässlicher Klotz und genau wie in unserem Hotel wird hier gebaut, ein zweiter Flügel wird an den bestehenden Komplex angebaut).


Komodo, UNESCO Welterbe, war der zweite Stopp auf unserer Tour und voller Vorfreude auf die bevorstehende Begegnung mit den Riesenechsen gingen wir gegen 09:30 Uhr an Land. Eigentlich eine gute Zeit, denn die Tiere sind zwischen 07:00 und 10:00 Uhr am aktivsten.



Wir wurden in die Obhut von drei Rangern übergeben, da wir eine größere Gruppe waren ging einer vorweg, einer in der Mitte und einer am Ende. Die Ranger sind mit einem mannshohen, am oberen Ende gegabelten Stock ausgerüstet, mit dem sie die Warane ggf. in Schach halten können. Die Tiere sind nicht ungefährlich: Ein Biss führt zu tödlichen Infektionen. Außerdem sind sie schnell: Sie können - wenn sie wollen - mit bis zu 18 km/h rennen. Wenn sie satt sind, sind sie jedoch eher träge, und da sie sich nach einer ausgiebigen Mahlzeit bis zu 2 Wochen satt fühlen, liegen sie meistens faul rum.

Worauf wir schon im Boot hingewiesen wurden und was man überall bei den Beschreibungen liest, ist, dass Komodowarane einen überaus gut entwickelten Geruchssinn haben. Blut riechen sie auf mehrere Kilometer Entfernung und der Geruch macht sie aggressiv. Deshalb sollen Frauen während ihrer Periode von Komodo fernbleiben. Die Tiere werden bis zu 3 m lang, haben eine Lebenserwartung von 50 - 60 Jahre, und ausgewachsene Exemplare können um die 100 kg wiegen. Auf Komodo leben derzeit ca. 1.700 Drachen. Wieviele würden wir davon zu Gesicht bekommen?

Es gibt mehrere Lehrpfade, die zwischen 2 und 10 km lang sind, und 2 "adventure trails", die wohl etwas weniger bequem sind. Wir nahmen den der mittleren Länge, d.h. den 2,5 km langen.

Bereits nach ca. 150 m stießen wir auf das erste Exemplar.


Danach ging es weiter zu einem verlassenen Nest. Ein Weibchen legt bis zu 30 Eier in ein solches Nest, allerdings baut sie es nicht selber, sondern übernimmt es von Reinwardt-Großfußhühnern. Die für das Brüten nötige Wärme entwickelt sich durch das Verfaulen des Laubs.



Unser Front-Ranger schritt zügig voran und übersah glatt den zweiten Waran auf unserem Weg.


Generell waren die Ranger übrigens nicht sonderlich motiviert, der Front-Ranger spulte halt seine Standardsprüche ab, die beiden anderen liefen nur mit. Ehe wir uns versahen, war unsere Tour nach nicht einmal einer Stunde zu Ende. In der Nähe des Restaurants sahen wir noch ein paar Hirsche.



Vor dem Restaurant selber lagen drei weitere Warane, die wohl auf Futter warteten.



Vorbei an den obligatorischen Souvenir-Ständen ging es zurück aufs Boot.
 
Alles in allem war ich schon etwas enttäuscht, ich hatte gehofft, mehr Zeit auf der Insel zu haben, um vielleicht abseits von den "Lehrpfaden" auf das ein oder andere ausgewachsene Tier zu stoßen. Aber das Programm sah das nicht vor.

Natürlich hätten wir auch auf meinen bereits erwähnten Mitstreiter aus dem Reiseforum hören und statt nach Komodo nach Rinca fahren können. Dort soll man mehr Warane zu Gesicht bekommen. Aber wir wollten halt das berühmte Komodo sehen, bevor es nächstes Jahr vorübergehend für Besucher schließt. Nach Rinca wurden nur Halbtagestouren auf einem shared boat angeboten und uns reizten ja auch die weiteren Stopps, die die Tagestour beinhaltet.

Was wir auf diesen weiteren Stopps sahen und unternommen haben, erfahrt ihr hier.




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